Radfahren bei Ausflügen
Vor dem Start einer gemeinsamen Radtour sollten mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Verhaltensregeln besprochen und verbindlich vereinbart werden. Ebenso wird das Fahren in der Gruppe idealerweise im Schonraum auf dem Schulhof oder anderen geeigneten Flächen mit den Schülerinnen und Schülern geübt.
Die folgenden Regeln helfen dabei, unkontrollierte Gruppenreaktionen zu steuern. Es sollte gelten:
- Kein Wettrennen im Straßenverkehr!
- Kein Überholen im Straßenverkehr innerhalb der Gruppe!
- Kein zu dichtes Auffahren auf Vorderfrau oder -mann!
- Keine plötzlichen Brems- oder Lenkmanöver!
- Immer rechts fahren!
- An Abbiegungen sicherstellen, dass nachfolgende SuS den Richtungswechsel gesehen haben!
Die Zeichensprache ermöglicht es, sich innerhalb der Gruppe verständlich auf Gefahrensituationen hinzuweisen. So können sich alle nachfolgenden Gruppenmitglieder rechtzeitig auf eine Gefahrenstelle einstellen. Bei Gruppen mit vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist unbedingt sicherzustellen, dass jedes Gruppenmitglied das Handzeichen des Vorgängers wiederholt und somit nach hinten in der Gruppe weitergibt. Alle Zeichen und Hinweise müssen von der Lehrkraft an der Spitze der Klasse rechtzeitig und mit viel Vorlauf gegeben werden, damit die Kinder die Information verarbeiten und weitergeben können. Zu den wichtigsten Zeichen gehören:
- Mit dem Zeigefinger nach unten deuten heißt: Achtung! Loch oder Hindernis auf dem Boden.
- Mit der Hand zur Seite deuten und winken heißt: Achtung! Seitliches Hindernis (z.B. offene Autotür).
- Hand hochhalten bedeutet: Stopp!
- Hand hochhalten und Stopp rufen bedeutet: Besondere Gefahr! Sofort stoppen!
Die Umsetzung der Regeln kann dadurch unterstützt werden, dass die Schülerinnen und Schüler die Strecke in einer festgelegten Reihenfolge zurücklegen:
- An der Spitze fährt die Lehrperson, denn sie kennt die Route, die Verkehrsregeln und -gefahren. Dahinter fahren alle anderen SuS in einer Einerreihe.
- Den Abschluss der Gruppe bildet eine Lehrkraft, eine begleitende Hilfskraft (z.B. Eltern) oder auch ein/e von der Lehrkraft ausgesuchte/r Schüler/Schülerin. Diese/r sollte als zuverlässig gelten und am besten eine Warnweste tragen.
- Weitere Eltern oder Lehrkräfte bewegen sich in der Reihe oder Gruppe und kümmern sich um Probleme.
Bei allen Radgruppen, nicht nur im Schulalltag, hat sich der "letzte Mann" bewährt. Dieser wird von der leitenden Lehrkraft bestimmt und kann eine Kollegin oder ein Kollege, ein Elternteil oder ausnahmsweise auch eine Schülerin oder ein Schüler sein. Der "letzte Mann" sollte eine Warnweste tragen oder auffällig gekleidet sein. Ist der "letzte Mann" in Sichtweite, weiß die vorne fahrende Gruppenleitung, dass alle Schülerinnen und Schüler auf dem Rad fahren. Fehlt der "letzte Mann", gibt es ein Problem und die Gruppe sollte angehalten werden, um zu prüfen, was passiert ist. Der "letzte Mann" sollte idealerweise in der Lage sein, einfache Reparaturen (z.B. Aufziehen der Kette) durchzuführen und eine Teilnehmerin oder einen Teilnehmer ggf. auch zu schieben.
Ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr wird dadurch unterstützt, dass besondere Verkehrssituationen vorher besprochen werden:
Für das Überqueren von Straßen gilt:
Mit zwei oder mehreren Lehrkräften:
Eine Lehrkraft sichert die Straße ab, indem sie sich mit ihrem Fahrrad auf die Fahrbahn stellt. Eine weitere Lehrkraft startet und die Gruppe folgt ihr. Bei Ampelanlagen gilt, dass die Gruppe bei Grün mit dem Queren beginnt und es solange fortsetzt, bis die letzte Teilnehmerin oder der letzte Teilnehmer auf der anderen Straßenseite angekommen ist, selbst wenn die Ampel bereits wieder Rot zeigt. Das ist bei Gruppengrößen über 15 Schülerinnen und Schüler durch die StvO legitimiert, macht aber nur bei ruhendem Verkehr im Kreuzungsbereich und einer zweiten Lehrkraft Sinn.
Mit einer Lehrkraft:
Bei nur einer Lehrkraft ist bei einer ungeübten Gruppe eine Überquerung der Kreuzung zu Fuß, das Rad schiebend, zu empfehlen.
Grundsätzlich gilt:
An roten Ampeln oder anderen Überquerungen sollte sich die Gruppe etwas "breiter" aufstellen, d.h. nicht in Einerreihe hintereinander, sondern je nach Platz mehrere Schülerinnen und Schüler nebeneinander, damit sie gleichzeitig anfahren können und die Gruppe auf diese Weise schnell die Straße überqueren kann. Nach der Überquerung sollte dann wieder zügig die vorherige Formation d.h. in der Reihe hintereinander, eingenommen werden.
Stürzt jemand, verletzt sich oder hat sein Fahrrad einen Defekt:
Die Gruppe wartet hintereinander am Straßenrand. Für den Fall, dass es länger dauert, stellen sich die Schülerinnen und Schüler ggf. auf den Bürgersteig oder warten in einer Seitenstraße.